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Hallo zusammen!

Nun möchte ich euch von meiner ersten Chorfreizeit erzählen.

Am Freitag dem 27.07. durfte ich mit Frauchen und Herrchen auf eine Singfreizeit mitfahren. Da waren 40 Zweibeiner, aber außer mir überhaupt kein Vierbeiner dabei. Als wir im schönen Monbachtal ankamen, begrüßte mein Frauchen gleich viele Mitsänger. Ich glaube sie kennt alle. Ich musste mal wieder liegen und zuhören. Ab und zu quengelte ich ein bisschen, weil mir die Prozedur zu lange dauerte. Meine Sonja rief mich dann aber immer gleich wieder zur Ordnung. Also döste ich ein bisschen. Ich muss aber sagen, dass die vielen Sänger sehr nett waren. Ich bekam viele Streicheleinheiten. Außerdem wurden mir Komplimente wegen meinem schicken Aussehen und meinem glänzenden, schwarzen Fell gemacht. Das tat so richtig gut. Mein Frauchen Sonja lobt mich ja auch sehr oft, aber wenn das noch viele andere tun, so geht das runter wie mein leckeres Futter.

Nach dem vielen Begrüßen und Streicheln hatten wir noch eine Stunde Zeit, bis das Singen losgehen sollte. Also gingen mein Frauchen Sonja und mein Herrchen Hartmut mit mir zum Monbach. Ich durfte mein Frauchen führen, und Hartmut beschrieb Sonja den Weg, den diese dann für mich in meine gelernten Hörzeichen übersetzte. Ich war völlig aus dem Häuschen, denn der Weg war unbekannt und sehr schön. Als ich dann den Bach sah, zog ich so stark, dass Frauchen Mühe hatte, mich zu bändigen. Sie setzte sich aber gnadenlos durch, so dass ich sie nicht in den Bach zog. Als wir angekommen waren, schirrte mich mein Frauchen aus und ich sprang direkt mit einem lauten Platsch ins Wasser. Ui!!! Das war toll. Frauchen wäre am liebsten auch hineingesprungen, aber sie hatte keinen Bikini an. Also ging sie bis zu den Oberschenkeln hinein und freute sich über mein Hüpfen und Schwimmen. Herrchen Hartmut warf ein Stöckchen in den Bach und ich holte es sofort und brachte es Sonja. Diese freute sich sehr über mein Geschenk und warf es direkt wieder hinein. So ging das eine ganze Weile. Viel zu schnell mussten wir dann doch den Bach verlassen, denn wir hatten unser Zimmer noch nicht bezogen. Als wir dann in diesem angekommen waren, legte Sonja sofort meine Decke vor ihr Bett, und ich faulenzte. Meine beiden Menschen mussten sich noch frisch machen, auspacken usw. Menschen müssen irgendwie immer viele für mich total unsinnige Dinge tun, aber, so sind sie eben.

Danach durfte ich wieder in Aktion treten. Ich führte Sonja in den großen Singsaal. Da ich noch nicht wusste, wo dieser war, lief ich einfach den netten Sängerkollegen hinterher. Einige lobten mich für meine gute Arbeit. Ich wedelte stolz mit der Rute, denn ich freue mich jeden Tag über meinen tollen Beruf. Nun nahm der Chorleiter seinen Platz ein, was für mich Liegen und Stillsein bedeutete. Der Chor begann zu proben, und ich träumte von leckerem Essen, einer riesengroßen Wiese und vielen Hundekumpels.

Schließlich standen alle wieder auf, und es ging zum Essen in ein anderes Gebäude. Ich musste meine Sonja wieder hinter den anderen herführen, weil ich den Weg noch nicht kannte. O, wie ich das hasse. Ich gehe am liebsten Vorne und führe die ganze Gruppe an. Sonja musste mich immer wieder bremsen. An ihrem rechten Arm hing noch eine blinde Freundin. Das war für mich überhaupt kein Problem. Ich führte einfach beide Frauen. Im Speisesaal angekommen, kam ein Mann auf uns zu und sagte in leicht unfreundlichem Tonfall, dass ich da nicht rein dürfe. Frauchen sagte, ich sei ein wohlerzogener Führhund und dürfe, weil ich ihr Hilfsmittel sei, überall mit hinein. Der Mann antwortete leicht genervt, dass das wegen der Hygienevorschriften nicht ginge. Herrchen sagte daraufhin, dass Straßenschuhe doch genau so unhygienisch seien. Alles half nichts. Sonja wollte der Gruppe nun nicht den Abend verderben und legte mich im Nebenraum ab, dessen Tür offenstand, so dass ich sie sehen und hören konnte. Ich habe in der Schule das Abliegen und Warten gelernt und fügte mich ein wenig grummelig den Vorschriften. Ich bekam nun mit, wie Sonja und Hartmut ans Buffet gingen. Allerdings ging Sonja allein zum Tisch zurück. Das darf nicht sein, dachte ich mir. Also schlich ich mich ganz leise hinein. Als sie dann auf ihrem Stuhl saß, stupste ich sie ganz zart mit der Nase an. Sie konnte mir natürlich nicht böse sein, brachte mich aber dennoch wieder hinaus und legte mich ab. Ich blieb nun liegen, weil ich ihr zeigen wollte, wie artig und vorbildlich ich bin.

Das machten wir nun bei jeder Mahlzeit so, und ich wurde von allen für mein mustergültiges Verhalten gelobt.

Nach dem Abendessen wurde wieder gesungen. Danach wurde ich mit einem ausgiebigen Freilauf belohnt. Frauchen, Herrchen und einige Sänger gingen mit. Frauchen wurde plötzlich ganz merkwürdig. Sie kletterte auf eine Kinderrutsche und rutschte runter. Ich wollte auch zu ihr auf die Rutsche steigen, wurde aber von Herrchen Hartmut gebremst. Auf Kinderspielgeräten haben Führhunde nun wirklich nichts zu suchen. Das musste ich, ob ich es wollte oder nicht, einsehen. Frauchen stieg lachend von der Rutsche und ich musste sie erstmal anspringen. Dann stieg sie auch noch auf eine Schaukel und schwang wie eine Verrückte hin und her. Da wurde es mir mit meiner Sonja doch zu bunt. Ich wollte in die Schaukel hineinrennen und diese anhalten. Hartmut ließ mich aber nicht. Puh!! Diese Menschen soll mal einer verstehen. Sonja stieg gut gelaunt von der Schaukel und ich war von Herzen froh, dass sie wieder da war. Ich musste einfach wieder an ihr hochspringen. Allerdings war ich voller Sand. Frauchen war nun auch überall sandig und Rief: „Mensch Baxter, mit dir sehe ich nie aus wie eine Dame“. Alle lachten.

Den Abend ließen wir noch in der Cafeteria ausklingen. Hui!! Da war’s laut. Ich ließ mich aber nicht stören und rollte mich bei Sonja’s Füßen zusammen. So ein Kneipenschläfchen funktioniert ganz gut, zumal doch immer wieder ein paar Streicheleinheiten von oben kommen.

Am nächsten Morgen fiel ich bei meinem Frauchen etwas in Ungnade. Ich wollte sie zum Speisesaal führen. Da begegneten wir vielen Sängerkollegen, die uns alle einen guten Morgen wünschten. Sie sprachen mich direkt mit meinem Namen an und ich freute mich so sehr über die Begrüßungen, dass ich ganz aufgeregt mit meiner Rute wedeln musste. Dabei wurde ich etwas unaufmerksam und ließ mein Frauchen leicht gegen einen Tisch stoßen. O, da wurde Sonja’s Stimme laut und streng. Das gefiel mir überhaupt nicht. Also benahm ich mich wieder wie ein ernsthafter Führhund und machte meinen Job ordentlich.

Sonja muss ihren Mitmenschen immer wieder sagen, dass sie mich im Geschirr nicht locken oder streicheln sollen. Diese Ablenkung ist einfach zu groß für mich, und ich kann mich nicht mehr gut konzentrieren.

Nach dem Frühstück ging es wieder in den Singsaal zum Proben. Da benahm sich Sonja plötzlich merkwürdig. Sie stellte sich vor dem Chor auf und forderte die Sänger auf, ebenfalls aufzustehen. Sie begann, sich zu strecken und laut zu gähnen. Die anderen machten direkt mit. Ich kam zu Sonja nach vorne und wollte auch mitmachen. Diese befahl mir aber, mich hinzulegen. Also legte ich mich vor ihre Füße und guckte dem Treiben zu. Die Sänger gaben merkwürdige Töne von sich, die nicht wie Lieder klangen. Das nannten sie „einsingen“.

Danach lief die Probe normal weiter, und ich gönnte mir mein wohl verdientes Nickerchen. Es wurde insgesamt sehr viel gesungen, aber zwischendurch gab es doch immer wieder Freilauf für mich.

Nach dem langen Probentag, so ungefähr um 21.00 Uhr, durfte ich noch einmal in den Bach zum Toben. Einige Sänger schauten mir fröhlich zu und machten sogar Fotos.

Am darauffolgenden Tag hatten wir einen großen Gottesdienst. Der Chor sang 3 Lieder, die sogar in meinen empfindlichen Hundeohren gut klangen. Mein Frauchen sang ein Solo und spielte Gitarre dazu. Da musste ich natürlich genau zuhören, ob sie das auch richtig macht.

Bei der Predigt konnte ich mich sehr gut entspannen. Ich machte Traumgeräusche und zuckte mit den Pfoten.

Nach dem Mittagessen ging die Chorfreizeit langsam zu Ende. Wir verabschiedeten uns gemütlich von unseren Freunden und machten noch einen Spaziergang.

Ich muss schon sagen: Die Chorfreizeit war für Mensch und Hund ein tolles Erlebnis. Beim nächsten mal möchte ich gern wieder mitfahren.

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