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Das JUG-Fortbildungsseminar für Führhundehalter 2009 ließ den Bodensee auch im November zu einem attraktiven Reiseziel werden
Von Natalie Geese

Trotz des schlechten Wetters der vergangenen Woche machten sich am Morgen des 6. November zwölf Führgespanne auf den Weg nach Konstanz zum diesjährigen Fortbildungsseminar für Blindenführhundehalter von „Guide Dogs Grünberger". Schon die Zugfahrt wurde für meine Führhündin Nellie zu einem Erlebnis. Tauchte doch plötzlich ihr Schulfreund Oliver auf. Im Hotel, wo mein Labrador x Golden Retriever dann auf ihren großen Bruder Norris, ihre Ausbilderin und ihre Junghundtrainerin traf, gab es kein Halten mehr.

Natalie mit ihrer Nellie und Bernd mit Norris, unseren zwei roten IrenDoch die Hunde mussten ihren Spieltrieb noch für kurze Zeit unterdrücken. Denn das Seminar begann mit einer Vorstellungsrunde und einer theoretischen Einführung in das Clickertraining durch Führhundeausbilderin Susanne Grünberger. Bei dieser Methode wird dem Hund durch ein Click-Geräusch signalisiert, dass das gerade von ihm gezeigte Verhalten erwünscht ist. Erst nach diesem Vortrag kamen unsere Vierbeiner zu ihrem lang ersehnten gemeinsamen Freilauf. Ausgelassen tobten sie über die Wiese. Kaum zu glauben, dass es sich dabei um dieselben Hunde handelte, die kurze Zeit später nacheinander an einem Ende einer aus Hunden und Menschen gebildeten Gasse warten mussten, bis sie von ihrem Halter am anderen Ende abgerufen wurden. Doch es waren dieselben Hunde, die ihre Aufgabe souverän meisterten und sogar den ihnen dargebotenen Napf mit Futter und das Spielzeug ignorierten.

Am Abend gab uns Gudrun Klarner eine Einführung in die Handhabung eines GPS-Navigationsgerätes für Blinde. Gudrun Klarner ist selber Führhundhalterin und nutzt das Gerät schon seit längerer Zeit. Auf der Führhundrallye sollte es zum Einsatz kommen und uns zu bestimmten Orientierungspunkten führen.

Am Samstag machten sich dann jeweils zwei Führgespanne mit sehender Begleitung auf den Weg kreuz und quer durch Konstanz, um an zehn Stationen verschiedene Aufgaben zu erledigen. Die erste bestand darin, das Training mit dem Clicker unter Anleitung von Sonja Hiltebrand, Mitglied im „Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde Redog", zu erlernen. Um das Click zu einem positiven Ton werden zu lassen, folgte unmittelbar auf das Geräusch ein Stück Futter. Berührte der Hund von sich aus mit seiner Nase unsere rechte Hand, lösten wir mit unserer linken das Click-Geräusch aus und gaben ihm ein Stück Futter. So sollte das Berühren der Hand positiv verstärkt werden. Es war zu beobachten, dass der Hund darüber nachdachte, wie er an das Futter gelangen konnte. Einige von uns fragten sich, warum das Erlernen einer einfachen Verhaltensweise so viel Geduld erforderte. Die Antwort auf diese Frage erhielten wir an der nächsten Station, wo wir für kurze Zeit in die Rolle unseres vierbeinigen Freundes schlüpften.

Von uns wurde eine bestimmte Handlung erwartet, die wir jedoch nur durch ausprobieren herausfinden konnten. Ging das gezeigte Verhalten in die richtige Richtung, ertönte ein Click. Näherte ich mich einer Bank, war das Click zu hören. Legte ich die linke Hand auf die Bank, ertönte ebenfalls ein Click. Wenn mein Bauch die Bank berührte, blieb der Clicker jedoch stumm. Plötzlich wurde mir bewusst, wie hilflos sich ein Hund fühlen muss, wenn er nur durch ein Geräusch gelenkt werden kann, die vielfältigen Zeichen unserer Sprache aber keine Bedeutung für ihn haben.

In einem Kaufhaus sollten die Hunde lernen, eine Wanne, die Waren enthielt, anzuzeigen. Schließlich ist es doch wichtig, dass wir in Zukunft direkt zu den Handtüchern geführt werden Zwinkern. Mit einem Stück Futter in der Hand wurden die Hunde mit ihrer Nase an die Wanne gelenkt. Nellie hatte schnell begriffen, was von ihr verlangt wurde. Sie schlug vor, ob es nicht viel toller sei, die Vorderpfoten auf den Rand zu stellen. Nach sieben lustigen, aber auch anstrengenden Stunden, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel.

Den Abschluss des Seminars bildeten am Sonntag, den 8. November, Einzelläufe mit den vier anwesenden Führhundeausbilderinnen und die Seminarkritik. Während alle Teilnehmer mit dem Clickertraining auch in Zukunft noch weiterarbeiten möchten, war das GPS-Navigationsgerät vor allem für die Technikfreaks interessant.

Die perfekte Organisation des Seminars durch Führhundeausbilderin Susanne Grünberger von „Guide Dogs Grünberger", die tatkräftige Unterstützung durch die Führhundeausbilderinnen Claire Trauth von „Guide Dogs Grünberger", Simone Ruscher von der „Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde" und Martina Tobler von der „Ostschweizerischen Blindenführhundeschule" sowie die ausführlichen Erläuterungen der Clickertrainerinnen Sonja Hiltebrand und Elisabeth Schlitner ließen das Wochenende zu einem großen Erfolg werden. Doch wäre der reibungslose Ablauf des Seminars ohne das Engagement der Junghundetrainerinnen, die uns immer hilfsbereit zur Seite standen, nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön also an alle Beteiligten und vor allem an die Organisatorin! Hunde und Halter freuen sich jetzt schon auf das Fortbildungsseminar 2010.

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